Vini-Yoga

Steinmalerei & Foto: HGL

Die Tradition des Vini-Yoga

Vini-Yoga stammt aus der Linie von T. Krishnamacharya (Tirumalai Krishnamacharya), geb. 18.11.1888 in Muchukundapura (Karnataka), † 28.02. 1989 in Madras (Tamil Nadu). Er war ein indischer Yogalehrer, Ayurveda-Heiler und Gelehrter. Er erreichte alle 6 Grade des vedischen Darshans (indische Philosophie) und wurde zu einem der einflußreichsten Yogalehrer des 20.Jahrhunderts. Häufig wird er als „Vater des modernen Yoga“ bezeichnet. – Mehr zu ihm HIER.

Krishnamacharya hat zu unterschiedlichen Zeiten seines langen Lebens viele Schüler – auch aus dem Westen – gehabt, die später verschiedene berühmte Schulen gegründet haben wie z. B. Iyengar-Yoga, Ashtanga-Yoga und auch Vini-Yoga.

Als einer der letzten großen Schüler unterrichtete er seinen Sohn T. K. V. Desikachar (,21. Juni 1938 in Mysore; † 8. August 2016 in Chennai) nachdem dieser lange Zeit erfolgreich als Ingeneur gearbeitet hatte. Desikachar wunderte sich sehr, dass sein Vater immer mehr Besucher von weit her aus dem Westen bekam. Das machte ihn neugierig. Desikachar lerne bis zum Tode seines Vaters bei ihm, und so war er derjenige, der die „ausgereiften Lehren“ seines Vaters erhielt. Diese Reife prägte seine Philosophie Yoga zu lehren. Mehr zu Desikachar:

Für ihn war es kein Stil, sondern die Kunst, Yogaüben individuell angepasst, transparent, kompetent und kreativ anzuleiten. Frei von Akrobatik, religiösen Bezügen und Pseudowissenschaft. Hier sollte die Yogapraxis angemessen und schrittweise auf die Bedürfnisse des Einzelnen gelehrt werden. Suchende aber auch viele Kranke aus der ganzen Welt kamen zu ihm und suchten seine Hilfe – auch therapeutisch. Er und seine Schüler waren den westlichen Wissenschaften gegenüber sehr offen.

Deshalb ist es auch selbstverständlich, dass wir im Vini-Yoga das Wissen der westlichen Wissenschaft integrieren. Alte Zöpfe alter Yogavorstellungen wurden abgeschnitten, alles was den Menschen nicht fördert und hilft oder gar schadet (z.B. Kopfstand) wird nicht gelehrt! Der einzelne Mensch als einmaliges Individuum – mit seinem Körper, seinem Geist und seinem seelischen Befinden ist hier der Maßstab für jegliche Intervention & Anleitung.

Steinmalerei & Foto: HGL

Basis des Vini-Yoga

Als Basis können wir in erster Linie die Schrift des Patañjali ansehen mit seinem achtgliedrigen System. Mehr dazu HIER! Vini-Yoga basiert nicht zur Hauptsache auf der Hatha Yoga Pradipika, obgleich es die Idee des Hatha-Yoga – der Gesunderhaltung von Körper, Geist & Seele mit den bekannten Asanas sowie andere Aspekte – ebenfalls beinhaltet.

Im Vini-Yoga nutzen wir verschiedene bekannte „Werkzeuge“ bzw. Techniken wie u. a.

  • Asanas (Körperübung)
  • Pranayama (Atemübung)
  • Meditation (Mentalübung)

Im Vini-Yoga wird der heute unbedingt notwendige Aspekt der körperlichen Gesundheit mit den Aspekten der persönlichen Weiterentwicklung und Heilung zusammengebracht. Dabei spielt unser Körper eine entscheidende Rolle: nur über ihn erfahren wir die Außen- & Innenwelt.

Fühlen im Yoga Wiesbadenn
Ohne unseren Körper können wir nicht fühlen. Er gibt uns Informationen über Innen und Außen.

Unser Körper ist mit seinen Gefühlen der REALITÄTSSCHALTER unseres Lebens.

Haben wir das Fühlen, spüren unseres Körpers „abgeschaltet“ um Schmerz und Leiderfahrungen zu entgehen – oder weil eine Kultur uns sagt, dass Gefühle nicht dazu gehören – haben wir uns von uns selbst abgeschnitten. Damit haben wir die Quelle zu unserem inneren Ratgeber, unserem Selbst, und dem Herzen abgeschnitten. Wir haben darüber wichtige Informationen zu unserem körperlichen & seelischen Zustand verloren. Die meisten meiner Patienten fühlen ihr Problem erst über einen ausgewachsenen Schmerz, da ihr körpereigenes „Biofeedback-System“ ausgeschaltet wurde…

Das hat zur Folge, dass die meisten ihren Körper nur noch teilweise und reduziert fühlen und wahrnehmen können. Aber wie können sie dann gut auf ihre Bedüfnisse aufpassen und rechtzeitig eine Bewegungspause im HomeOffice machen???

Kein Wunder, denn: „Ein Junge weint nicht!“ …“Stell Dich nicht so an!“… „Sei doch keine Heulsuse!“ … „Reiß Dich doch mal zusammen!“ … „Da brauchst Du doch keine Angst zu haben!“… – damit sind wir aufgewachsen. – Meist war dies einfach nur gut gemeint und sollte uns helfen das Gefühl zu überwinden und basierte auf Unwissenheit und Tradition. Es bietet aber keine heilsame Auflösung der Situation.

Vini-Yoga setzt hier an, um wieder eine heilsame Integration von Körper, Fühlen / Gefühle und Denken / Geist zu fördern. Das gelingt am effektivsten mit einer individualisierten Begleitung – so wie es seit jeher Tradition im alten Indien und im Yoga war!

Vini-Yoga -> Yoga-Therapie -> Physiotherapie

Vini-Yoga kann hervorragend in therapeutische Behandlungen integriert wie auch als eigenständige Therapieform genutzt werden. Selbst nutze ich Prinzipien & Techniken aus dem Yoga in der Physiotherapie. Sie ergänzen und vertiefen die Möglichkeiten in der klassischen Therapie. Besonders günstig ist diese Integration bei (chronischen-) Schmerzen wie auch chronischen Krankheiten, Rückenproblemen, Kopfschmerzen/Migräne und CMD.

Hier nutze ich die Stärkung des eigenen „Biofeedback-Systems“ über das Training der Achtsamkeit ebenso wie die Art von Übungsausführung, Aufbau & Kombination des „Asanas“.

Ich kann beide Qualifikationen zusammenführen für ein optimales Ergebnis. Lesen mehr darüber HIER!