Gefühle – Emotionen

Gefühle sind Lebenselexir

Ohne Gefühl geht nichts – zumindest sehr schlecht. Es gibt Menschen die nicht fühlen können, und das ist eine Krankheit. Man nennt sie Depersonalisation. Dieser Begriff ist sehr ausdrucksstark und lässt uns die Bedeutung der Emotionen verstehen!

Gefühle gehören zu unserem Leben wie die Luft zum Atmen. Sie lassen uns Erfahrungen machen, geben uns die Möglichkeit Dinge zu bewerten, lassen uns lernen und uns weiterentwickeln.

Gefühle helfen uns zu überleben, uns zu verteidigen und anderen aus Mitgefühl zu helfen. Deshalb sind sie auch in einer sehr zentralen Region unseres Gehirns angesiedelt.

Emotionen werden im limbischen System generiert, das nicht direkt dem Bewusstsein untersteht. Erst das Hinzuschalten der Hirnrinde macht uns unsere Gefühle bewusst.

„Positive & negative“ Gefühle

Wir haben gelernt unsere Gefühle einzuteilen: positive Gefühle möchte wir unbedingt haben – und wenn möglich konstant beibehalten. Wer will nicht ewig glücklich sein?

„Negative“ Gefühle hingegen mögen wir nicht, wir fühlen uns von ihnen bedroht. Wir haben auch Angst, dass wir damit zerstörerisch handeln. Das ist berechtigt, denn unkontrolliert Wut kann zu einer Katasthrophe führen!

Aber gibt es überhaupt „negative“ Gefühle?

NEIN! wir brauchen alle Gefühle / Emotionen, nicht nur um das Leben zu fühlen, sondern um uns vor Gefahren schützen zu können! Deshalb sind sie an sich nicht negativ. Dies ist lediglich unsere Bewertung.

Wer will sich schon von einem Raubtier fressen lassen – oder – welcher Soldat möchte im Kugelhagel sterben? Er wird weglaufen oder kämpfen – so schnell er kann – weil ihn seine Angst vor dem auftauchenden Feind mit Gewehr in der Hand nicht gerade zu einer Disskussion über Frieden bewegen wird.

Wut und Zorn können – wenn wir gelernt haben sie richtig zu transformieren – eine enorme Energiequelle sein!

Gefühle sind reine Energie!

Es kommt darauf an, wie wir gelernt haben mit dieser Energie umzugehen!

Für einen positiven Umgang brauchen wir nicht nur das Wissen darüber, sondern ein gut geschultes Bewusstsein!

Gefühle in unserer Kultur

  • „Ein Junge weint doch nicht!“
  • „Sei doch keine Heulsuse!“
  • „Beiß mal die Zähne zusammen!“
  • „Sei kein Jammerlappen!“ usw. ...

Die Gefühle sind da. Sie sind ein natürlicher und wichtiger Bestandteil unseres Lebens. In unserer Kultur haben wir nicht gelernt damit konstruktiv umzugehen!

Was wir leider zu gut gelernt haben, ist das Verdrängen unserer Gefühle. Wir lenken uns ab um „negative“ Gefühle nicht fühlen zu müssen.

Wir berschäftigen uns lieber mit dem Handy oder Fernseher, wir essen etwas aus Frust, gehen shoppen um uns zu trösten oder rufen unsere beste Freundin an um uns auszuweinen.

Das ist verständlich, wenn ich nicht gelernt habe die Gefühle konstruktiv aufzulösen und zu transformieren. Denn „negative“ Gefühle können ziemlich unangenehm und schmerzhaft sein. Das will ich vermeiden!

Verdrängen ist nicht = Auslöschen dieser Energie!

Wenn wir unsere negativen Emotionen verdrängen, verschieben wir sie nur ins Unterbewusstsein, in unseren „Keller“. Dort schließen wir sie ein – mitsamt unsere Erinnerungen an Traumatisierungen, die wir in unserem Leben erlebt haben.

Schreien sie zu laut im Keller und machen Randale – werden wir krank.

Was wir dann meist behandeln sind die Symptome, d.h.wir ignorieren die Ursache und verdicken unsere Kellertüre mit Schallschutzplatten und noch einem größeren Vorhängeschloss…

Aber:

Unser Unterbewusstsein UND unser Körper haben diese Energien nach wie vor gespeichert!

Gespeicherte Emotionen

Die Vorteile: es ist gut, wenn ich Angst habe vor einer heißen Herdplatte. Dann fasse ich sie nicht noch einmal an.

Die Nachteile: wenn wir oft schlechte Erfahrungen machen, ziehen wir uns mit Angst zurück. Dies behindert uns u.U. dabei, neue und bessere Arfahrungen zu machen. Besonders problematisch ist es nach Traumatisierungen.

Mit der Zeit – und weiteren negativen Erfahrungen – sehen wir die Welt als einen immer düsteren und gefährlichen Ort an…

Traumatisierungen und Posttraumatische Belastungsstörungen können unser Leben, unsere Entwicklung massiv behindern!

Palette unserer Gefühle

Wir verfügen über eine breite Palett an Gefühlen, „Negativen wie Positiven“.

Allen „positiven Gefühlen“ liegt das Grundgefühl der „LIEBE“ zugrunde.Wenn wir Empathie empfinden, oder Wertschätzung, Vertrauen, Dankbarkeit, Geduld,… ist immer ein JA in uns!

Allen „negativen Gefühlen“ liegt die „ANGST“ zugrunde. Wenn wir wütend sind, oder eifersüchtig, frustriert, missgünstig, zornig, entsetzt, enttäuscht,… ist immer ein NEIN in uns!

In vielen Situationen empfinden wir einen Mix von Gefühlen, z.B. Traurigkeit und Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Oder Stolz und Freude, Glück und Zufriedenheit.

Bei Freude können wir höher springen als sonst…der Körper reagiert sofort mit seinem Nervensystem!

Gefühle – Emotionen im Yoga

Die Emotionen spielen im Yoga eine große Rolle, da sie einen enormen Einfluss auf unsere Wahrnehmung, unser Denken und Handeln ausüben.

„Er ist blind vor lauter Liebe“ oder „Sie sieht nur noch rot, ist außer sich vor Wut“

Gefühle verändern unsere Realität

Wir kennen das: gestern war ich glücklich und stolz als mein Chef mich gelobt hat und ich bin durch den Regen getänzelt. Heute nach dem Anschiss meines Partners ist das Wetter einfach nur „beschissen“!

Unsere WAHR-Nehmung verändert sich je nachdem, welche Emotion ich gerade habe, wie ich so drauf bin. Die „sachliche „Realitat bleibt wie sie ist.

Im Yoga ist es ein sehr wichtiges Ziel das zu erkennen! Können wir das erkennen, sind wir nicht mehr Opfer der Situation, anderer Menschen, der äußeren Verhältnisse, usw….

Wir erkennen, das die Veränderung – die Möglichkeit etwas aus einer anderen Perspektive zu sehen – in uns selbst liegt.

Wir haben eine WAHL!

Negative Emotionen & Leiden

Wir erleben oft Situationen, in denen wir nicht nur unter unseren Emotionen leiden, sondern wo wir handlungsunfähig werden, uns selbst blockieren, unsere Handlungen für uns und andere schädliche Auswirkungen haben – oder wo wir selbstzerstörerisch werden.

Im Yoga suchen wir den Weg zu innerer Freiheit und Frieden – raus aus dem Leid.

Der Weg dahin geht über die Erweiterung unseres Bewusstsein: über das Verstehen von Zusammenhängen und das Beobachten meiner Selbst. Ich studiere mich selbst, meine Gefühle, Wahrnehmungen, Reaktionen und Handlungen.

Dieses „Selbststudium“ gelingt nur mit der Technik der Achtsamkeit, des Gewahrseins. Das bedeutet, dass ich auf meinen „inneren Beobachterposten“ gehe und unparteiisch – nichturteilend! meine inneren Vorgänge beobachte.

Grundsätzlich eignen sich alle Techniken des Yoga für diese Selbstbeobachtung.

Um Gefühle aufzulösen und zu transformieren ist hier dennoch die Meditation die effektivste Form.

Meditation auf die Gefühle

Es gibt sehr verschiedene Formen dazu. Zum einen kann das ruhige Verweilen bei der Atmung schon Emotionen hervorbringen. Es gibt aber auch sehr gezielte Techniken wie z.B. „Die Fütterung der Dämonen“, eine sehr alte – auf moderne westliche Menschen – angepasste Technik.

Das Auflösen belastender Gefühle im Yoga

Gefühle wollen gesehen und durchlebt werden, dann können sie endlich gehen! Genauso wie ein Bonbon gelutsch werden will und ein Eis gegessen werden möchte…

Wenn ich meine Gefühle anschaue & f ü h l e , können sie sich wie Wolken am Himmel auflösen.

Das braucht Geduld, Mut und den eindeutigen Willen dazu.

Deshalb hat der berühmte Meditatioslehrer Jack Cornfield auch mal gesagt: „In der Meditation geht man immer erst durch das Tal der Tränen!“

Verschiedene Techniken geben uns die Möglichkeit, den für uns richtigen Weg zu finden. Eine professionelle Begleitung kann dabei sehr hilfreich sein.

Es gibt unterstützende Techniken, die diesen Weg erleichtern können wie z.B. das EFT.

Meditationsbeispiele – auf meiner Homepage

Verschiedene Mediationen zum Ausprobieren finden sie auf meiner Seite: HIER im Serviceberreich AUDIO

Traumen & Posttraumatische Belastungsstörungen

Hier ist professionelle Hilfe wichtig, um eine Destabilisierung zu vermeiden! Ausgebildete Traumatherapeuten z. B. mit Somatic Experiencing® nach Peter Levine können hier – zusammen mit einem Yogatherapeuten – gezielte Unterstützung geben.

Ruhiger Geist

Im Yoga ist es das Ziel, den Geist zu beruhigen. Unaufgelöste Gefühle und traumatsiche Erinnerungen stehen der Ruhe des Geistes im Wege.

Im Yoga wird aufgeräumt, um wieder zu innerer Klarheit zurückzufinden. Altlasten werden aufgearbeitet und eine klare Sicht zu ermöglichen.

Gedankenspiralen

Wir sollen am Tag angeblich 20-30tausend Gedanken produzieren – habe es noch nicht nachgezählt, sind aber wirklich viele!!!

Die Gedankenaffen rasen durch den Kopf , unsere Quatschies lassen uns nicht zur Ruhe kommen. Sie versperren uns den Weg zu unserer Intuition & unseren Potentialen. Sie machen Stress, irgendwann Schlafstörungen und Krankheiten.

Erst mit einem ruhigen Geist komme ich wieder „Zu mir selber“, in meine Potentiale.

Die Qualität des Zusammenleben mit anderen Menschen wird besser. Das Bewältigen von Herausforderungen wie Krankheiten, beruflichen und privaten Probleme fällt leichter.

Jeder Gedanke – mindestens eine Emotion!

Dies ist ein sich selbst belebender unglücklicher Kreislauf, der uns nicht zur Ruhe kommen lässt.

Alles was ich denke, träume, aber auch lese, sehe und höre – bringt Emotionen in mir hervor.

Deshalb ist es ein wichtiges Ziel im Yoga, sich seiner Gedanken bewusst zu werden. Dazu gehört auch, sich über negative äußere Einflüssen und Eingaben, z.B. über die Medien oder negativen Menschen – bewusst zu werden und sich dem zu entziehen.

Transformation negativer Gefühle

Im Yoga lösen wir „alte Gefühle“ auf.

In aktuellen Situationen, in denen negative Gefühle hochkommen, können wir diese bewusst transformieren. Das bedeutet, den Stress rauszunehmen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen und in konstruktive Handlungsfähigkeit zurückzufinden.

In speziellen Techniken erkennen wir frühzeitig das Aufsteigen eines Gefühls in uns und verwenden dabei ein positives Gefühl, um die Gedankespirale dazu wie auch die Körperreaktionen zu unterbrechen und zu verwandeln.

Eine sehr effektive – und wissenschaftlich sehr fundierte Technik dazu finden wir in der HerzIntelligenz-Methode.

Erleichterung in zwischenmenschlichen Beziehungen

Erkennen wir unsere Gefühle und wie sie unser Sicht auf andere verändert, dienen neue Erkenntnisse – die wir aus dem Prozess der Wahrnehmung unserer Selbst – das Miteinander zu entspannen. Haben wir unser eigenes Gefühl transformiert, können wir auch den anderen Menschen wieder in seiner Situation wahrnehmen.

Die Transformation der eigenen Emotionen trägt zu mehr Frieden in unserer Umgebung wie auch in der Welt bei!