
Das wichtigste und älteste Werkzeug des Yoga ist die Meditation. Es ist das Hauptwerkzeug von Patañjali und seiner systematische Darlegung des Systems des Yoga. Meditation gehört zu den ursprünglichen ersten Techniken des Yoga und soll unseren unruhigen Geist zur Ruhe zu bringen, damit sich unser Bewusstsein erweitern kann – hinein in andere Ebenen des Seins. Mehr zu dem achtgliedrigen Weg HIER.
Begriffsklärung Meditation
Es gibt die unterschiedlichsten Definitionen zu Meditation. Der Begriff wird von den verschiedenen Fachdisziplinen aus deren jeweiligen Blickwinkel beschrieben. Hier einige Beispiele:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Meditation
- Meditation – Lexikon der Psychologie (spektrum.de)
- Meditation – DocCheck Flexikon
- Eine Erklärung des Arztes, Forschers und Meditationslehrer Deepak Chopra als Video – auf englisch: https://www.bing.com/videos/search?q=Definition+Meditation&docid=608052578091535494&mid=E8A1125B65D307EB79ACE8A1125B65D307EB79AC&view=detail&FORM=VIRE
Kurz erklärt verstehe ich hier Meditation als eine achtsamkeitsgeführte mentale Technik. Ich unterscheide hier:
- die objektgebundene Meditation wie z. B. auf den Atem, auf Geräusche, auf einen Gegenstand
- offene Meditation: hier beobachtet der Meditierende seine Gedanken, Gefühle, Impulse, Bilder,… ohne sich in ihnen zu verstricken.
- die analytische Meditation wie z. B. die Meditation auf Enttäuschung
Verwandte Techniken
Desweiteren können wir auch folgende Techniken teilweise ebenfalls der Meditation zurechnen:
- Bewegungsmeditation (Asana)
- Atemmeditation (Pranayama)
- Bodyscan
- Progressive Muskelrelaxation (PMR) – modifiziert
- Fantasiereisen
- Arbeiten mit Bildern und Vorstellungen = Visualisierungen
Diese Techniken eignen sich auch hervorragend zur Vorbereitung und zum Einstieg in – wie auch zur Unterstützung – anderer Meditationen!
Unterstützung der Meditation
Außer den oben genannten Techniken zählt auch die EFT-Klopftechnik dazu. Sie soll Stress lösen und Gefühle in Balance bringen, z. B. als Einleitung einer Meditation.
Aus anderen spirituellen Traditionen
Desweiteren können wir ebenso folgende Techniken aus anderen Traditionen dazu rechnen wie z.B.:
- Beten
- Drehtänze der Sufis

Was passiert bei der Meditation?
In der Meditation verlassen wir unser automatisches Gedankenspiel und somit unsere gewöhnlichen „Denk-Routinen“. Wir fokussieren uns – außerhalb unseres analytischen Verstandes – auf unser Meditationsobjekt. Mit der Qualität der Achtsamkeit, des Nicht-Urteilens, machen wir den Weg frei für eine neutrale Beobachtung. Es geht um das tiefere Verstehen und Erkennen der wahren Natur der Dinge, der Hintergründe von Situationen, Ereignissen und Gefühlen, fernab von unseren erlernten Denkmodellen, Sichtweisen und oft sehr schmerzhaften Erfahrungen, insbesondere aus unser Kindheit. Das Wahrnehmen, Zulassen und Annehmen von lange versteckten, verdrängten alten Gefühlen hilft ihnen, so dass sie endlich gehen können. Das befreit unser Energiesystem und damit unseren Körper von Altlasten. Dies verändert unseren Blick auf die Wirklichkeit und unser zukünftiges Handeln.
Es geht darum, die erlernten Denkmodelle, Sichtweisen, Glaubenssätze zu erkennen, persönlichen Erfahrungen neu einzuordnen und Traumen aufzulösen.
Bild: erlernte Denkmodelle, Sichtweisen, Glaubenssätze, Erfahrungen, Gefühle haben sich auf unsere Fensterscheibe gesetzt und sie gehörig verschmutzt. Dann ist es uns unmöglich, die Wirklichkeit dahinter genau und richtig zu erkennen! Das Problem: wenn wir die Wirklichkeit nur bruchstückhaft erkennen, hat dies oft eine fatale Auswirkung auf unser Handeln. Unser Handeln wiederum hat eine Rückkopplung durch die Umwelt auf uns, mit der wird dann ebenfalls umgehen müssen. Deshalb ist eine klare Wahrnehmung unglaublich wichtig, da sie die Qualität unserer Zukunft, unsere Möglichkeiten und unser weiteres Leben beeinflusst.
In dem Zustand der Meditation öffnet sich unser Blick. Wir können uns – vorurteilsfrei – erforschen und besser verstehen, wie wir wirklich funktionieren. Wir durchschauen was uns antreibt und beeinflußt.
Durch die Bewusstwerdung wird ein Transformationsprozess eingeleitet. Wir müssen also um nichts „kämpfen“, nichts aktiv tun oder verändern.
Ganz im Gegenteil: es geschieht ganz von alleine! Es geschieht nach und nach durch die Erweiterung unseres Bewusstsein.

Die Instanz unseres „Innerer Beobachters“
Wir erleben ständig Gedankenkreise die sich entweder um die Vergangenheit oder um die Zukunft drehen. Wir können sie beobachten wenn wir uns dafür öffnen, können sie erkennen und benennen. Wer aber tut dies für uns?
Jedenfalls nicht unser Yogalehrer… es muß eine „Instanz“ in uns selbst sein. Im Yoga nennen wir sie „Purusha“. Purusha befindet sich über der Ebene des Gehirngeplappers. Es ist eine aktive Instanz, die Instanz des Bewusstseins. In der Meditation lerne ich sie zu aktivieren. So kann ich mir von einer höheren Ebene zuschauen was es alles so über mich und die Welt denkt. So werden mir meine inneren Prozesse bewusst.
Wo aber befindet sich Purusha? Eine gute Frage, denn da geht es schon tiefer in die spirituelle Forschung. Mir leuchtet folgendes Konzept ein: Wir sind Geistwesen und nutzen unseren Körper als Fahrzeug für dieses Leben. Dabei ist das Gehirn nicht nur für die körperlichen Prozesse zuständig, sondern wir nutzen es wie ein Transistorradio, welches die Signale und Frequenzen unseres „Geistwesens“ einfängt und nutzt. Das würde z. B. auch die außerkörpertlichen Erfahrungen von Menschen mit Nahtoderlebnissen erklären. Auch die modernen westlichen Wissenschaften haben zu diesen Themen mittlerweile eine Menge sehr interessanter Forschungen beitragen können. Mehr dazu können Sie in der angegebenen Literatur finden.
Ich möchte aber an dieser Stelle dieses Thema nicht vertiefen, sondern bei den für die meisten greifbaren Fakten bleiben.
Die Tatsache, dass ich meine Gedanken, Empfindungen und Gefühle beobachten kann, erlaubt es mir, sie unter dem Aspekt der Achtsamkeit neutral zu beobachten. Dies schafft Abstand zu dem, was in meinem Kopf passiert. Das ist von großer Bedeutung, denn…