Pranayama

Pranayama Yoga Wiesbaden

Pranayama ist der vierte Aspekt des achtgliedrigen Yogaweges nach Patanjali. Er beschreibt die Zusammenführung von Körper und Geist durch Atemübungen. Pranayama ist „feiner“ und anspruchsvoller in seiner Ausführung als Asana. Dabei begegnen wir bereits im Asana dem Atem als „Führer“ und Taktgeber der Bewegungen. Die große Bedeutung unserer Atmung haben die Yogis erkannt, erforscht und gezielt eingesetzt in Form von Atemübungen.

1. Zentrale Stellung der Atmung im Leben

Ohne Atem geht nichts in unserem Leben. Tag und Nacht – ununterbrochen – versorgt uns der Atem mit Leben. Deshalb auch der Begriff „Prana“ = Lebensenergie. Wir machen uns nur selten Gedanken darüber: vielleicht beim Tauchen, in einem Lauftraining – aber spätestens wenn wir keine Luft mehr bekommen beim Schnupfen oder gar Asthma. Selbstverständliche Dinge beachten wir nicht.

Atmung mit zentraler Schaltstelle im Gehirn

Dabei nimmt sie in vielen Bereichen unseres Lebens eine zentrale Aufgabe wahr. Deshalb ist sie auch zentral im Gehirn sehr vielseitig vernetzt und beeinflusst viele Prozesse. Sie ist nicht nur überlebenswichtig, versorgt des Körper mit Gehirn, Organen, Muskeln und Gewebe mit Sauerstoff, entgiftet den Körper, nimmt über Gerüche die Umgebung wahr, sondern sie steuert Prozesse wie Stressreaktionen und Stressregulation und hat einen enormen Einfluss auf die emotionalen Prozesse. Gefühle beeinflussen unsere Atmung wie auch umgekehrt. Das ist von grosser Bedeutung, da die Gefühle und Empfindungen einen direkten Einfluss auf unseren Geist haben.

Beobachten Sie einfach mal, wie sich Ihre Atmung z. B. bei Angst / Wut / Trauer / Schmerz sofort verändert. Über die Steuerung des Vegetativen Nervensystems verändern sich beim Auftreten eines Gefühls sofort die dazu gehörigen Spannungsverhältnisse der Atemmuskeln wie auch unsere Skelettmuskulatur mit unserer Haltung. Alles ist mit allem untrennbar verbunden!

Aus weggeschobenen / nicht aufgelösten Gefühlen werden Stimmungen, neue Gedankenkreise mit neuen Emotionen, „Lebenshaltungen“ die sich mit der Zeit in unserem Körper in Form von Muskeldysbalancen, Verspannungen, Verkürzungen und einer veränderten Atemmechanik manifestieren. Diese Manifestationen verändern ebenfalls zwangsläufig Haltung und die Gesamtmotorik und damit auch weitere Funktionen unseres Körpers!

Das kann ich bei meinen gut Patienten beobachten. Kaum einer meiner Patienten hat eine wirklich freie, „gesunde“ optimale Atmung! Deshalb nutzt auch die klassische Physiotherapie Atemübungen sowie unterstützende therapeutische Techniken für die Atemregulation, aber auch bei Schmerzen und vielem mehr – in Form von Atemtherapie.

Bewusster Atem zur Regulation

Der Weg geht in beide Richtungen: Gedanken, Gefühle, Empfindungen wie Schmerzen und Stress verändern sofort die Atmung – und ein bewusster Atem hat wiederum regulierende Wirkung auf unsere Gefühle, Gedanken, Schmerzen und das gesamte Stressgeschehen! Nicht nur die moderne Atemtherapie hat das rausgefunden, schon die alten Yogis wussten das und haben ausgiebig zu diesem Thema geforscht! Heute können wir die Wirkungen nicht nur selbst erfahren, sondern auch verstehen und wissenschaftlich belegen.

Im Yoga verbinden wir die Atmung mit der physiologischen Bewegung – Asana. Dadurch ergibt sich eine ganzheitliche gegenseitige Verstärkung von Asana und Atmung.

2. Die Atmung im Yoga

Weiteres Folgt…