Wurzeln des Yoga
Die Wurzeln des Yoga liegen in der uralten Kultur Indiens. Bereits vor 5000 Jahren in der Induskultur kann man uralte Skulpturen von Menschen in Yoga Asanas sowie Symbolen finden, die noch heute im Yoga verwendet werden.
Konkretere Hinweise und Textstellen finden wir bereits in den Upanishaden, welche eine Sammlung philosophischer Schriften des Hinduismus. Sie sind Bestandteil des Veda. Die ältesten Texte dieser Sammlung stammen aus dem Zeitraum ca. 800 v. Chr.!
Die erste schriftliche Niederlegung für „Yogalehrer“ finden wir um die Zeit von Christi Geburt von dem Gelehrten Patañjali.
Überlieferung des Yoga
Im alten Indien hatten die Gurus (=Lehrer) eine ausgefeilte Tradition der mündlichen Weitergabe philosopischer und hinduistischer Texte entwickelt. Die Didaktik und Methode der Überlieferung von einem Lehrer an seinen Schüler war dadurch sehr zuverlässig. Die Schüler lernten die Schriften auswendig und konnten sie so weiter übermitteln. Auf diese Weise waren sie auch Nichtschriftkundigen zugänglich. Auch der indischen Gelehrten Krishnamacharyas (1889-1989) – Ursprung des Vini-Yogas – konnte für uns heute unvorstellbar viele Schriften auswendig.
Entwicklung des Yoga
Die wichtigen Heiligen Schriften wie die Veden, die Puranas, Mahabharata und Ramayana entstanden im indischen Altertum. In der Bhagavad Gita wie den Upanishaden werden bereits Grundlagen des Yoga beschrieben. Ca. 500 v. Chr. entstanden durch die Lehren von Buddha und Mahavira der Buddhismus.
Die erste schriftliche Niederlegung von Patañjali ist eine systematische Darlegung des Systems des Yoga, aus dem bis heute zahlreiche Yoga-Traditionen schöpfen, so auch der Vini-Yoga.
Es bildeten sich in den großen Städten wie Varanasi um Christi Geburt große Yoga- und Ayurveda-Studienzentren, vergleichbar mit Universitäten. Yoga wurde schon frühzeitig in die indische Heilkunde des Ayurveda als Therapie aufgenommen. Um 800 n. Chr. erneuerte Shankaracharya die Yogalehren und machte „Advaita Vedanta“, die Lehre der Einheit, populär.
Durch die Eroberung Indiens durch islamisierte Steppenvölker im indischen Mittelalter, verschwanden die großen Yoga & Ayurveda Universitäten. Yoga und Ayurveda tauchten unter in Familientraditionen und Mönchsorden. Es entstanden bedeutende Schriften wie z. B. die Hatha Yoga Pradipika, die Quelle des heutigen „Hatha-Yogas„.
Der Yoga kommt in den Westen
Als im 17. Jahrhundert die Engländer Indien eroberten, wurde Indien zu eines der armsten Länder der Erde. Dennoch entwickelten sich verschiedene große Schulen des Yoga. Die Einflüsse der Engländer bzw. des Westens wurden auch im Yoga sichtbar wie z.B. bei T. Krishnamacharya (1888-1989).
Umgekehrt wurde der Yoga in den Westen getragen über das im Westen erwachende Interesse an den alten Schriften. Nicht nur Goethe, auch Schopenhauer, Nietzsche und Hermann Hesse waren fasziniert und wurden inspiriert. Die Theosophische Gesellschaft im Westen übernahm Ende des 19.Jahrh. Techniken und Übungen aus dem Yoga.
Zur gleichen Zeit kamen große indische Gelehrte wie Paramahansa Yogananda, Vivekananda in den Westen. Insbesondere Yogananda verband die Lehre des Yogas mit den Lehren von Jesus. Er verstand es, die verbindenden Weisheiten aufzudecken und mit dem Yoga zu verbinden.
Seit den 1920ziger Jahren eroberte Yoga den Westen wie auch Deutschland. – Dieser Eroberungszug verschiedenster indischer Traditionen steigerte sich in den 60ziger + 70ziger Jahren und hält bis heute an.
Aus den verschiedenen Traditionen haben sich viele Schulen entwickelt. Die Entwicklung ging mit starken westlichen Einflüssen hier weiter. In der Zwischenzeit verschwand aber der Yoga dramatisch aus der indischen Tradition. Dies hatten die alten Gelehrten bereits vorhergesehen und schickten ihre Schüler wie Paramahansa Yogananda – als Lehrer in den Westen.
Heute transportiert der Westen den Yoga – langsam! – wieder in der neuen Form zurück nach Indien…