Die meisten Menschen beginnen mit Yoga, weil sie aus der Balance sind. Das habe ich Hier versucht zu beschreiben. Im Yoga lernen wir uns wieder in unserer Ganzheit von Körper, „Seele“ & Geist zu erfahren.
Auf körperlicher Ebene
Zu mir als Physiotherapeutin kommen Menschen, die an Schmerzen oder einer Erkrankung leiden, wie z. B. Rückenschmerzen. Die Physiotherapie ist der Einstieg, bewusst auf der körperlichen Ebene mit sich zu arbeiten. Wenn die Menschen dann mehr Gefühl für ihren Körper bekommen, öffnet sich für viele auch die Erkenntnis, dass sie mehr sind als nur Körper, dass dieser keine Maschine ist.
Die oft verloren gegangene Beziehung zu unserem Körper und seinen feinen „Äußerungen“ können zuerst in der Form des Asana geschult werden. Weitere Techniken wie Pranayama werden immer feiner und gehen in ihren Wirkungen tiefer. Sie helfen aktiv den Körper und den Geist zu entspannen. Damit gehen verschiedene positive körperlich Aspekte einher wie u.a.:
- Entspannung
- Lösen von Verspannungen
- Sanftes Lösen von Blockaden
- Mobilisierung von Gelenken, der Wirbelsäule
- Dehnung von Faszien und Muskeln
- Sanfte Kräftigung der Muskeln
- Training von Muskelkoordination und komplexen Bewegungsabläufen
- Gleichgewicht und Koordination
- Verbesserung der Körperhaltung und Rückenstabilität
- Normalisierung und Vertiefung der Atmung
- Anregung des Kreislaufes
- Regulierung des Vegetativen Nervensystems
- Regulierung des Schlafes
- Stärkung des Immunsystems
- Unterstützung von Heilungsprozessen
- Anregung & Normalisierung der Verdauung
Auf emotionaler und psychischer Ebene
- Stärkung der Resilienzfähigkeit
- Auflösung alter und aktueller „Negativer Gefühle“
- Beeinflussung von Stimmungen
- Modifizierung und Veränderung ungünstiger Verhaltensmuster
- Beeinflussung ungünstiger Impulse – verbesserte Impulssteuerung
- Erlernen eines wertschätzenden, respektvollen, liebevollen Umgangs mit sich
- Entwicklung von Empathie & Mitgefühl sich selbst
- Stärkung der Empathie für Mitmenschen, Tiere und „Umwelt“
- Entwicklung wertschätzender Kommunikation
- Gefühl des „Verbundenseins mit anderen – mit allem“
Auf mentaler Ebene
können wir schon nach drei Monaten regelmäßig praktizierter Meditation eine Veränderung der Gehirnstrukturen feststellen. Unser Gehirn lernt…! Mehr dazu unter Yoga und Wissenschaft.
Feststellen können wir im Alltag eine Verbesserung
- der Konzentration
- der Fokussierung
- der inneren Ruhe
- der Auffassungsgabe
Daraus resultieren meistens mehr Freude am Lernen, Neugier sowie Verbesserungen im körperlichen und psychischen Bereich. Yoga macht den Weg frei in unsere schlummernden Potentiale!
Auf spiritueller Ebene
Der Begriff Spiritualität leitet sich vom lateinischen Wort spiritus = Seele oder Geist ab. Die Spiritualität benennt das Verhältnis des Menschen zur „geistigen Welt“, zu höheren Ebenen des Bewusstseins – dem „Gesamtbewusstsein“ / „göttlichen Bewusstsein“ / Gott / Brahman / Leerheit / „Das Feld aller Möglichkeiten“ / … / – oder mit den Worten der modernen Quantenphysik ausgedrückt: dem „Quantenfeld“.
Spiritualität richtet den Blick nach innen und geht davon aus, dass Subjektivität unbegrenzt ist. Im Yoga nennen wir die subjektive „Seele“ Atman. Spiritualität ist das Interesse an „innerseelischen Vorgängen“ und weiteren Entwicklungsmöglichkeiten in andere „Dimensionen“. Äußerlich beinhaltet Spiritualität die Wahrnehmung und Einflussnahme von einer höheren „Ebene“. Spiritualität bedeutet die Verbindungen zum „Großen & Ganzen“ bewusst aufzunehmen und zu erforschen.
Der „Spirit“ (Geist) ist begründet per se eine Realität, die nicht materiell ist, die aber eine Subjektivität besitzt. Sie ist – mehr oder weniger – für jeden erlebbar. Diese andere Ebene hat sich immer wieder im Leben aller gezeigt, auch wenn wir diese Erlebnisse / Erfahrungen nicht einordnen konnten. Sitzen wir in einer Meditation, dann können wir von einer höheren Warte – Purusha (unser innerer Beobachter) – bewusst unser Gedanken beobachten.
Aus dieser Sichtweise ergibt sich eine andere Einstellung zum Leben. Man beginnt sich andere Fragen zu stellen, Wertvorstellungen und Ziele verändern sich. Man beginnt sein „Herz zu öffen“, ihm zu vertrauen bzw. auf sein „Bauchgefühl“ zu hören. Hierzu gehört die Entwicklung einer anderen Sensitivität.
Bild: „Atman (die individuelle Seele) = Brahman („Weltenseele“). Hierbei ist Brahman der Ocean und ich bin eine Welle, Du bist eine Welle, Dein Nachbar ist eine Welle, usw.! Das bedeutet, wir sind alle aus der selben Quelle, mit der wir aber immer in Verbindung stehen. Daher sind wir alle – auch im Leben einer Welle als Atman – mit allem und jedem verbunden. Verlassen wir unseren Körper, wir kehren alle in den Ocean zurück aus dem wir gekommen sind.“ – Für mich ist dieses Bild sehr inspirirend und hilfreich.
Spiritualität ist also nicht gleich Kirche und traditionelle Religion / Glauben. Hier geht es nicht um Glauben sondern Erfahrung und letztendlich Wissen / Gewissheit. – Mehr dazu finden Sie im Kapitel Yoga & Wissenschaft.
Dieses Verständnis öffnet für den Yogi neue Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung. Hätte Columbus (oder andere Seefahrer…) nicht Vertrauen in neue Möglichkeiten / Dimensionen auf der Erde gehabt, hätte er Amerika oder andere Kontinente nicht entdeckt. Dies in einer Zeit, wo Menschen noch glaubten, dass die Erde eine Scheibe sei.
Letztendlich ist das Ziel eines Yogi, sich über einen erleuchteten Geist mit dem Quantenfeld zu verbinden, dem Meer aller Möglichkeiten.